Immobilienblase – Was ist darunter zu verstehen?

Immobilienblase – Was ist darunter zu verstehen?

Unter dem Begriff Immobilienblase ist zu verstehen, dass die Preise für Objekte und Grundstücke aufgrund von Spekulationen überdurchschnittlich ansteigen. Überdurchschnittlich bedeutet, dass die Preissteigerung in keinem Verhältnis zum Durchschnittseinkommen, zur Lage und normalen Teuerungsrate steht. Es handelt sich also um eine Art von Spekulationsblase, die bei nutzungsspezifischen und regional abgegrenzten Immobilien zu einer extremen Überbewertung führt. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Marktpreise ihren Höchststand erreichen und die Blase platzt. Als Folge daraus müssen die betroffenen Immobilien einen drastischen Abfall der Preise hinnehmen. Weil die Nachfrage abnimmt bzw. Banken Kredite nicht mehr so freigiebig gewähren, findet der Preisverfall meistens in relativ kurzer Zeit statt. In solchen Fällen möchten die Eigentümer bei einer sich androhenden Baisse möglichst viel Gewinn machen, bevor die Preise noch tiefer sinken. Zusätzlich kann eine Immobilienblase das Gleichgewicht in der Wirtschaft gehörig durcheinanderbringen. Der Grund dafür liegt darin, dass die Kreditnehmer ihre Zahlungsverpflichtungen und in weiterer Folge auch die Kreditinstitute nicht mehr erfüllen können. Durch den daraus resultierenden möglichen Ruin für beide Seiten lässt sich die Gefährlichkeit einer Immobilienblase erkennen.

Wie Immobilienblasen entstehen

1. Kreditbedingte Auslöser

Diese Art von Immobilienblasen basiert auf einem Anstieg des Angebotes an Finanzierungen für Immobilien. Auch eine Verbilligung der Kredite kann ein Auslöser für eine Blase sein. Dabei werden von den Banken auch gerne Kredite an Darlehensnehmer mit einer geringen Bonität vergeben. Dadurch steigert sich die Nachfrage nach Immobilien deutlich. Allerdings steht der Nachfrage ein beschränktes Angebot gegenüber.

2. Fiskalbedingte Auslöser

Hier werden Fehlentwicklungen am Immobilienmarkt durch staatliche Maßnahmen gefördert, wie beispielsweise mit einer staatlichen Zusage von steuerlichen Anreizen für Investoren. Das führte unter anderem nach der Wiedervereinigung zu einem Bauboom in den neuen Bundesländern. Große Summen wurden damals in den Bau von Büroimmobilien gesteckt. Nach der mehrere Jahre dauernden Bauphase gab es aber nur eine geringe Nachfrage und die Preise dieser Immobilien stürzten empfindlich ab.

Zudem führen eine schleppende staatliche Steuerungspolitik bzw. eine langsame Entwicklung des Marktes zu einer Fehlentwicklung, die meistens erst sehr spät erkannt werden kann.
Die Schuld für die Entwicklung einer Immobilienblase kann auch Spekulanten zugerechnet werden, indem die Immobiliennachfrage in einer bestimmten Stadt oder Region enorm gesteigert wird. Auch eine Niedrigzinspolitik kann die Entwicklung einer Blase fördern.

Die Auswirkungen einer Immobilienblase auf laufende Finanzierungen und Verkäufer

Für die Verkäufer von Immobilien ist vor allem der Einstieg in den Markt und die Qualität ihrer Immobilie maßgebend. Haben sie Ihre Immobilie vor dem Platzen der Blase gekauft, ist bei einem erforderlichen Verkauf die Gefahr eines finanziellen Verlustes sehr hoch. Oft kann nur ein Erlös erzielt werden, der nicht einmal die noch offene Kreditsumme abdecken kann. Banken können dieses Risiko dadurch abfangen, indem sie bei der Kreditvergabe vom Marktwert der Immobilie einen Risikoabschlag vornehmen.

Lesetipp: Was ist der richtige Verkaufspreis für Ihre Immobilie?

Immobilienblasen in der Gegenwart & Zukunft

Wenn Sie auf der Suche nach einer Immobilie sind, dann können Sie die Auswirkungen einer Blase dadurch spüren, dass die Mietpreise heute wesentlich höher sind als noch vor wenigen Jahren. Als Eigentümer können Sie aber vom hohen Preisniveau profitieren, wenn Sie Ihre Immobilie zum Höchststand mit Gewinn veräußern. Sollten Sie aber den Kauf einer Immobilie planen, müssen Sie mit hohen Preisen rechnen. Diese Aussagen treffen aber nicht auf das gesamte Bundesgebiet zu. Wenn eine Immobilienblase tatsächlich vorhanden ist, dann nur in den Großstädten bzw. in bestimmten Regionen sowie in Ballungszentren. Ob in Deutschland überhaupt eine Blase existiert, darüber sind sich viele Experten noch nicht einig. Um eine Blase zu verhindern, gibt es verschiedene Ansätze. Denkbar wäre eine Verstärkung des sozialen Wohnungsbaus in Städten und Gemeinden. Dadurch erhöht sich das Angebot am Markt und die Preise senken sich. Weitere Varianten sind eine Steuererhöhung bei Immobilienspekulationen sowie eine Deckelung der Mietpreise.

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