Lehren aus dem Leerstand

Lehren aus dem Leerstand

Warum kleine Gewerbeimmobilien nicht leer stehen müssen

Die charmante Modeboutique in der Vorstadt, der sympathische Schreibwarenladen im eigenen Viertel oder der Bäcker um die Ecke: Kleine, meist inhabergeführte Einzelhändler haben es zunehmend schwer und geraten immer mehr unter Druck. Zwar geht es dem Einzelhandel insgesamt in Deutschland recht gut. Doch gerade Kleinunternehmer spüren nichts vom Aufschwung. Tatsächlich wird die Schere zwischen Klein- und Großhandel immer größer. Fast ein Drittel (32 Prozent) der Händler mit weniger als 5 Beschäftigten beurteilt seine aktuelle Geschäftslage als schlecht, nur jeder siebte als gut. Das ergab eine Umfrage des Handelsverbands Deutschland. Eine Folge daraus ist der hohe Leerstand kleinerer Gewerbeflächen. Längst hat diese Situation in Wohngebieten und Stadtrandlage eine signifikante Größe erreicht und ist zum Problem geworden. Die Konzentration des Einzelhandels auf den Stadtkern sowie die stetig anwachsende Konkurrenz der Onlinehändler sorgt gerade an diesen Standorten dafür, dass Ladengeschäfte schließen müssen und im Anschluss mitunter jahrelang leer stehen.

Private Eigentümer scheuen oft die Neuvermietung 

Wer hingegen ein kleines Ladengeschäft neu eröffnen will, scheitert oftmals bereits an der Anmietung einer entsprechenden Immobilie. Private Eigentümer scheuen das Risiko, lassen tatsächlich im Zweifel die Immobilie lieber leer stehen. Makler Sven Weida, Experte für Gewerbeimmobilien, hat einen Verdacht: “Ich glaube, es liegt unter anderem an den Interessenunterschieden zwischen Vermieter und Mieter.“ Aber das müsse man eben moderieren. Er will hier Kompromisse erreichen und vermitteln. Zusätzlich vermutet der Immobilienxperte eine Investitionsscheu der Vermieter hinter der Problematik: Was ist, wenn das Objekt saniert wird und sich anschließend kein Mieter findet?

Mutig sein und die Chancen sehen 

Klar, mancherorts ist dieser Negativtrend nicht aufzuhalten, die Leerstandsituation geht dann oft mit demografischen und infrastrukturellen Problemen einher. Aber eben nicht überall, Weida bleibt zuversichtlich. Gerade in lebendigen Stadtteilen, wie etwa der Karlsruher Südstadt, lohne es sich, mutig zu sein und die Chancen zu sehen. Während die Stadtkerne in ganz Deutschland mit uniformen Shoppingkonzepten immer austauschbarer und einheitlicher werden, findet man in diesen Stadtteilen die Perlen, die die Atmosphäre eines Viertels ausmachen. “Ich bin der Meinung, dass wir hier in der Südstadt, gerade im Gewerbebereich, gute Mieter finden, weil es ein kreatives Viertel ist.” Dazu will der Immobilienexperte die Eigentümer ermutigen und ihnen hilfreich zur Seite stehen.

Kostenlose Beratung ist das Stichwort 

Doch um den Stein ins Rollen zu bringen braucht es die Initiative der Eigentümer. Alles beginnt mit der richtigen Beratung und Vermittlung. Da die Scheu vor jeglicher Art von Investitionen allerdings sehr groß ist, fehlt es auch hier an der Bereitschaft entsprechende Beraterhonorare aufzubringen. Doch genau diese Beratung soll für die Gewerbetreibenden in der Südstadt zukünftig kostenlos sein, verspricht Weida. Mit diesem attraktiven und niederschwelligen Vermarktungsansatz für jeden Gewerbevermieter in der Südstadt, kann die Attraktivität des Stadtteils für Mieter und Vermieter wieder signifikant steigen. So gilt buchstäblich: Fragen kostet nichts! Ein wichtiger Schritt im Kampf gegen den Leerstand und für den Erhalt eines vielfältigen Einzelhandels.
Quelle: KA-News
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One Comment
  1. Der Frust von Eigentümern nimmt seit Jahren schlechterdings beharrlich zu.
    Ich will ganz bestimmt nicht sagen, dass einst alles besser war.

    Jedoch mittlerweile kann man bei keinem Mieter mehr treugesinnt sein. Trotz Schufa-Information, Mietnomaden-Verzeichnis und doppeltem Verdienst bleiben die
    Mietzahlungen schnell aus. Bei den aktuellen Immobilienpreisen überlege ich mir, den Grundbesitz zu veräußern und das
    Geld anderweitig anzulegen.

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